Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet dies nicht nur Anpassungen im Alltag, sondern auch eine Unsicherheit in vielen Berufsfeldern. Insbesondere in jenen, die direkt von den natürlichen Ressourcen abhängig sind. Beispielsweise in der Landwirtschaft und im Tourismus. Aber auch Wirtschaftszweige wie der Autobau, der in Österreich ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, stehen vor großen Herausforderungen.
Gewerkschaften schützen ihre Mitglieder in Zeiten des Wandels und fördern gleichzeitig den Übergang zu nachhaltigeren Arbeitspraktiken. Der Klimawandel verlangt nicht nur ökologische, sondern auch als soziale und wirtschaftliche Lösungen.
Die Entwicklung des Klimawandels
Seit Beginn der Industrialisierung hat sich das Klima deutlich verändert. Das liegt daran, das mit der industriellen Revolution die Verbrennung fossiler Brennstoffe massiv zunahm. Die Menge an Kohlenstoffdioxid (CO₂) und anderen Treibhausgasen in der Atmosphäre nahm rapide zu. Dieser Prozess beschleunigte sich im 20. Jahrhundert, als Industrialisierung und Urbanisierung global fortschritten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts verzeichnete Österreich im Durchschnitt lediglich zwei Tage mit Temperaturen über 30 Grad jährlich. Im Jahr 2019 waren es bereits 15 solcher Tage, im Jahr 2023 sogar 34. Die Jahre seit der Jahrtausendwende waren fast durchgehend wärmer als der langjährige Durchschnitt des 20. Jahrhunderts.
Umfangreiche wissenschaftliche Untersuchungen gelangten zu dem Schluss, dass der Mensch ein Treiber dieser Entwicklung ist und den Klimawandel massiv beschleunigt. In dieser Debatte spielte der Club of Rome eine zentrale Rolle. Im Jahr 1972 veröffentlichte er die Studie „Die Grenzen des Wachstums“. Dieses Werk warnt vor den Folgen eines ungebremsten Wachstums in einer Welt mit begrenzten Ressourcen. Sie war Anstoß für eine globale Diskussion. Die Studie thematisierte die Notwendigkeit, Wirtschaftswachstum und Umweltschutz in Einklang zu bringen.
Fünf Indikatoren, die den Klimawandel mit historischen Daten belegen:
- Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur: Laut dem Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) ist die globale Durchschnittstemperatur seit dem vorindustriellen Zeitalter (ca. 1850) bis 2019 um über 1 Grad Celsius gestiegen. Insbesondere das Ende des 20. und der Beginn des 21. Jahrhunderts haben einige der wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.
- Anstieg des Meeresspiegels: Die Ozeane haben während des 20. Jahrhunderts nicht nur Wärme aufgenommen und sich ausgedehnt, sondern durch das Schmelzen von Gletschern und Eiskappen hat auch das Volumen der Ozeane zugenommen. Laut dem IPCC ist der globale mittlere Meeresspiegel zwischen 1901 und 2018 um etwa 0,15 bis 0,20 Meter gestiegen.
- Rückgang der arktischen Meereisfläche: Satellitendaten zeigen, dass die Ausdehnung des arktischen Meereises seit Beginn der Messungen in den 1980er-Jahren dramatisch abgenommen hat. Besonders auffällig war der Rückgang im September 2012, als das Meereis nur etwa 3,4 Millionen Quadratkilometer bedeckte – fast die Hälfte des Durchschnitts von 1981 bis 2010 und der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen.
- Verschiebung von Klimazonen und Tierwanderungen: Viele Tierarten verlagern ihre Lebensräume in Reaktion auf klimatische Veränderungen. Ein konkretes Beispiel ist der Edelkrebs in Europa. Studien zeigen, dass er sich in den vergangenen Jahrzehnten um etwa 88 Kilometer nordwärts verschoben hat, da er kühlere Gewässer sucht.
- Veränderung der Phänologie (Jahreszyklus von Pflanzen und Tieren): Beobachtungen aus vielen Teilen der Welt dokumentieren Veränderungen im Zeitpunkt des ersten Blühens, der Fruchtentwicklung oder im Wanderungsverhalten von Tieren. Studien haben etwa in Europa gezeigt, dass viele Vogelarten im Frühjahr früher migrieren und einige Pflanzen früher blühen als noch vor einigen Jahrzehnten. In Österreich wurde beispielsweise festgestellt, dass der Weinbau durch den Klimawandel beeinflusst wird, wobei die Weinlese in den vergangenen 40 Jahren durchschnittlich um 10 Tage früher begann.
Ursachen für den Klimawandel
Der Klimawandel wird durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht, wobei menschliche Aktivitäten in den letzten Jahrhunderten den Hauptbeitrag zur gegenwärtigen globalen Erwärmung geleistet haben. Zwar gibt es auch natürliche Faktoren, die das Klima beeinflussen, wie Vulkanausbrüche und Veränderungen in der Sonnenstrahlung, jedoch zeigen wissenschaftliche Daten und Analysen, dass der Mensch hauptverantwortlich ist für die gegenwärtige Phase der globalen Erwärmung.
Eine zentrale Ursache für den Klimawandel ist der Treibhauseffekt. Beim Treibhauseffekt dringen Sonnenstrahlen in unsere Atmosphäre ein und erwärmen die Erdoberfläche. Ein Teil dieser Wärme strahlt als Infrarotstrahlung wieder zurück ins Weltall. Doch Treibhausgase in der Atmosphäre absorbieren einen Großteil dieser Strahlung und reflektieren sie zurück zur Erde. Das führt zur Erwärmung.
Ohne diesen natürlichen Prozess wäre das Leben, wie wir es kennen, nicht möglich, da die Durchschnittstemperatur auf der Erde weit unter dem Gefrierpunkt liegen würde. Ein Problem entsteht jedoch, wenn menschliche Aktivitäten die Konzentration dieser Gase über das natürliche Maß hinaus erhöhen. Zu den dominierenden Treibhausgasen gehören Kohlendioxid (CO₂), Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Besonders signifikant sind dabei:
CO₂-Emissionen:
Sie entstehen hauptsächlich durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Kohle, Öl und Gas zur Energiegewinnung. Autos, Kraftwerke und Industrieanlagen sind bedeutende Quellen von CO₂.
Methan:
Dieses Gas wird hauptsächlich durch Landwirtschaft, insbesondere durch die Rinderzucht, sowie durch den Abbau von Kohle und die Produktion von Erdgas freigesetzt.
Entwaldung:
Bäume speichern CO₂. Durch großflächige Rodung, vorwiegend in den Tropen, wird dieses CO₂ wieder freigesetzt und trägt zur Erderwärmung bei.
Industrielle Prozesse:
Bei der Herstellung von Zement, Stahl und anderen Produkten entstehen Emissionen, die zur Erhöhung der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre beitragen.
Auswirkungen des Klimawandels
Der Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf Menschen und Tiere. Zu den Auswirkungen des Klimawandels gehören die Verschlechterung des Wetters und die Zunahme extremer Wetterphänomene, die Abnahme der Biodiversität, ein Anstieg des Meeresspiegels und sozioökonomische Änderungen.
Nicht wenige sprechen bereits von der Klimakatastrophe und nicht mehr nur vom Klimawandel. Es handelt sich nicht nur um ein zukünftiges Szenario – die Folgen sind bereits heute weltweit spürbar. Das Erkennen und Handeln gegen diese Bedrohung wird entscheidend sein, um eine sichere und stabile Zukunft für nachfolgende Generationen zu gewährleisten.
Steigende Temperaturen kennzeichnen den Klimawandel. Damit ist jedoch nicht nur die Durchschnittstemperatur gemeint. Vielmehr nimmt die Anzahl der extremen Wetterphänomene zu. Mit der Erwärmung schmelzen die Polarkappen und Gletscher, und das Wasser in den Ozeanen dehnt sich aus. Dies führt zu einem kontinuierlichen Anstieg des Meeresspiegels. Küstenregionen sind besonders gefährdet, da sie mit Erosion, Überschwemmungen und dem Eindringen von Salzwasser in Süßwasserquellen konfrontiert sind. Die Klimakrise bringt außerdem gravierende Folgen für die Biodiversität mit sich. Viele Arten sind nicht in der Lage, sich an die sich schnell verändernden Bedingungen anzupassen, was zu einem drastischen Verlust an Biodiversität führt.
Bekämpfung des Klimawandels
Um die Folgend des Klimawandels zu lindern, bedarf es enormer Anstrengungen aus Politik und Wirtschaft. Zentraler Wendepunkt dieser ist das Pariser Klimaabkommen. Es wurde im Jahr 2015 auf der COP21-Konferenz verabschiedet. Es legt das Ziel fest, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken.
Die einzelnen Nationalstaaten haben auf Basis des Pariser Klimaabkommens Klimaziele festgelegt und Pfade erarbeitet, mit denen sie diese Ziele erreichen können. Jedes Unterzeichnerland des Pariser Abkommens ist aufgefordert, regelmäßig nationale Klimabeiträge (NDCs) vorzulegen. Das Abkommen sieht vor, dass die Länder ihre NDCs alle fünf Jahre überprüfen und gegebenenfalls verschärfen, um den globalen Ambitionen gerecht zu werden. Viele Länder, darunter die EU und die USA, haben neben ihren kurz- und mittelfristigen Zielen auch langfristige Klimastrategien entwickelt, um die Vorgaben des Pariser Abkommens zu erfüllen, insbesondere das Ziel der Klimaneutralität.
Europäische Union (EU):
Die EU strebt an, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden. Dieses Ziel wird durch das „Green Deal“-Konzept gestützt. Schlüsselinitiativen hierfür sind die Steigerung der Energieeffizienz, die Förderung erneuerbarer Energien und die Überarbeitung des Emissionshandelssystems (ETS). Bis zum Jahr 2030 möchte die EU ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 reduzieren.
Österreich:
Im Einklang mit den EU-Zielen plant Österreich, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Das Land setzt auf den Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen, Windenergie und die Elektrifizierung des Verkehrs. Die Waldstrategie 2020+ sieht zudem die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern vor, die als CO₂-Senken dienen.
USA:
Unter der Biden-Administration hat sich die USA verpflichtet, bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Vergleichsjahr 2005 um 50 bis 52 Prozent zu reduzieren. Die Mittel hierfür sind vielfältig. Die Infrastruktur soll erneuert, die Autoindustrie elektrifiziert und der Energiemarkt durch erneuerbare Energien revolutioniert werden. Das Land strebt auch danach, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.
China:
Als weltgrößter Emittent von Treibhausgasen hat China zugesagt, dass seine Emissionen vor dem Jahr 2030 ihren Höhepunkt erreichen und das Land bis zum Jahr 2060 klimaneutral sein wird. China investiert massiv in erneuerbare Energien wie Solar-, Wind- und Wasserkraft und fördert gleichzeitig Elektromobilität und grüne Technologien.
Um diese Ziele zu erreichen, nutzen alle diese Akteure eine Kombination aus rechtlichen Rahmenbedingungen, finanziellen Anreizen, technologischen Innovationen und internationaler Zusammenarbeit. Die Herausforderung besteht nicht nur darin, die Emissionen zu reduzieren, sondern auch darin, wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit in Einklang zu bringen.
Argumente von Klimawandelleugnern widerlegt
Obwohl sich die Wissenschaft einig ist und die Beweise immer deutlicher werden, gibt es Menschen, die den Klimawandel als solchen oder den Einfluss des Menschen daran leugnen. Sie verwenden eine Reihe von Argumenten, um wissenschaftliche Erkenntnisse über den vom Menschen verursachten Klimawandel infrage zu stellen. Diese Argumente basieren oft auf Fehlinformationen, Missverständnissen oder einer selektiven Interpretation von Daten. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum vom Menschen verursachten Klimawandel sind robust und weitgehend unumstritten.
„Das Klima hat sich schon immer verändert.“
Widerlegung: Es stimmt, dass sich das Klima im Laufe der Erdgeschichte natürlich verändert hat. Doch aktuelle Untersuchungen und Daten zeigen, dass der rasante Anstieg der globalen Temperaturen seit der Industrialisierung in direktem Zusammenhang mit menschlichen Aktivitäten, insbesondere mit dem Ausstoß von Treibhausgasen, steht.
„Es gibt keine wissenschaftliche Einigkeit darüber, dass der Klimawandel menschengemacht ist.“
Widerlegung: Tatsächlich gibt es einen überwältigenden wissenschaftlichen Konsens über den vom Menschen verursachten Klimawandel. Studien zeigen, dass 97 Prozent der aktiv publizierenden Klimawissenschaftler übereinstimmen, dass der Klimawandel durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.
„Die Erde erlebt derzeit eine Abkühlung, nicht eine Erwärmung.“
Widerlegung: Solche Aussagen beruhen oft auf kurzen Zeiträumen oder regionalen Klimaschwankungen. Wenn man jedoch die langfristige Entwicklung betrachtet, zeigt sich ein klarer Trend zur globalen Erwärmung. Einzelne kältere Jahre oder Regionen können nicht als Beweis gegen den globalen Trend herangezogen werden.
„CO₂ ist nicht der Haupttreiber des Klimawandels; es gibt andere Faktoren.“
Widerlegung: Während es wahr ist, dass viele Faktoren das Klima beeinflussen, zeigt die wissenschaftliche Forschung, dass der aktuelle Anstieg von CO₂ in der Atmosphäre – der hauptsächlich durch das Verbrennen fossiler Brennstoffe verursacht wird – der Hauptgrund für die derzeitige globale Erwärmung ist.
„Die Sonne ist schuld an der globalen Erwärmung.“
Widerlegung: Während die Sonnenaktivität natürlich Einfluss auf das Klima hat, zeigen Daten, dass die Sonnenaktivität in den vergangenen Jahrzehnten nicht zugenommen hat. Das bedeutet, sie kann nicht die Hauptursache für den aktuellen, rasanten Temperaturanstieg sein.
„Wissenschaftler haben in den 1970er-Jahren eine Eiszeit vorhergesagt.“
Widerlegung: Dies ist ein weitverbreiteter Mythos. In den 1970ern gab es tatsächlich einige wenige Studien, die eine bevorstehende Abkühlung diskutierten, aber der Großteil der wissenschaftlichen Arbeiten aus dieser Zeit sagte eine Erwärmung aufgrund des Treibhauseffekts voraus.
„CO₂ macht nur einen kleinen Teil der Atmosphäre aus; wie kann es so großen Einfluss haben?“
Widerlegung: Obwohl CO₂ nur einen kleinen Prozentsatz der Atmosphäre ausmacht, hat es einen großen Einfluss auf das Klima. Selbst in geringen Mengen ist CO₂ ein starkes Treibhausgas und kann einen erheblichen Einfluss auf die globale Temperatur haben.
„Die Modelle sind unzuverlässig und können den Klimawandel nicht genau vorhersagen.“
Widerlegung: Klimamodelle haben sich als bemerkenswert präzise bei der Vorhersage von Klimaveränderungen erwiesen. Sie berücksichtigen eine Vielzahl von Faktoren und werden laufend verbessert. Vergangene Vorhersagen haben sich als ziemlich genau herausgestellt, insbesondere im Hinblick auf den Temperaturanstieg.
Klimawandel in Kürze:
- Der Klimawandel bezeichnet die langfristigen Veränderungen der durchschnittlichen Wetterbedingungen. Aufgrund der enormen Auswirkungen des Klimawandels sprechen viele bereits von einer Klimakatastrophe.
- Zu den Auswirkungen des Klimawandels zählen die Verschlechterung des Wetters und die Zunahme extremer Wetterphänomene, die Abnahme der Biodiversität, ein Anstieg des Meeresspiegels und sozioökonomische Änderungen.
- Das Pariser Klimaabkommen legt das Ziel fest, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und Anstrengungen zu unternehmen, um sie auf 1,5 Grad Celsius zu beschränken.