Kurz gesagt: Es kracht massiv im Gebälk des Wohnens. Das Grundbedürfnis Wohnen wird zur Armutsfalle. Viele, die bis jetzt mit Ach und Krach die steigenden Kosten gestemmt haben, geraten nun in Zahlungsschwierigkeiten. Dabei ist Wohnen keine Ware, sondern ein Grundrecht. Oder wie es Elke Hanel-Torsch, Wiener Landesgeschäftsführerin der MVÖ, ausdrückt: „Beim Thema Wohnen stellt sich die Frage nicht, ob man wohnen will oder nicht. Wir alle müssen wohnen.“
Diese Ausgabe beschäftigt sich damit, wie wir wohnen und welche politischen Hebel es für ein lebenswertes und leistbares Wohnen gibt und zukünftig braucht. Wir beleuchten die Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern, die politische Lenkungswirkung des sozialen Wohnbaus sowie Maßnahmen zu dessen Sicherstellung und Ausweitung, und wir analysieren die Entwicklungen und Auswirkungen der explodierenden Immobilienpreise.
Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebunds, beschreibt im Interview, wie die Kommunen und Städte die Auswirkungen getroffener Maßnahmen zu spüren bekommen – gesellschaftlich und finanziell. Mit Blick auf die Herausforderungen von Klimawandel bis sozialen Wohnbau formuliert er Anforderungen der Städte an die Bundespolitik in puncto Zusammenarbeit, Finanzierung und politischer Gestaltung.
Abschließend drängt sich die Frage auf: Wie wird mit politischer Verantwortung und dem damit verbundenen politischen Einfluss umgegangen? Denn das politische Handeln, also die Übersetzung der Einflussmöglichkeiten in konkrete Maßnahmen, ist essenziell dafür, wohin sich unsere Gesellschaft und Demokratie entwickeln, ob Menschen Vertrauen in Institutionen aufbauen oder sich abwenden. Aus meiner Sicht sollte politisches Handeln jene Rahmen schaffen, die nötig sind, damit das eigentliche Grundrecht Wohnen Menschen nicht in Existenznöte stürzt, sondern ihnen ein menschenwürdiges, lebenswertes Dach über dem Kopf gewährleistet – und zwar allen, unabhängig vom Einkommen.
In dieser Ausgabe:
- Wohnen oder überleben
Es kracht im Gebälk der Wohnpolitik - Grundrecht auf Wohnen
Weshalb Wohnen keine Ware sein darf
- Schrumpfgefahr im sozialen Wohnbau?
Ursprünglich sozialer Wohnraum wandert immer wieder in den freien Markt. Das gefährdet die dringend angesagte langfristige Leistbarkeit von gemeinnützig errichteten Wohnbauten. Über die Folgen und ein Gegensteuern. - Wunsch und Wohnwirklichkeit
Strategien junger Menschen in der Wohnkrise - „Städte können Krise“
Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger im Interview
- Schauplatz Frauenwohnraum
Hilfsbereitschaft, Selbstbestimmung, Gemeinschaft, Partizipation: In Wien zeigen exemplarische Frauenprojekte des sozialen Wohnbaus vor, wie man eine hohe Wohnzufriedenheit schafft. Eine Reportage.
- Heuschrecken im Wohnzimmer
Der Wert des Betongolds steigt – mit drastischen Folgen
- Der Wille zur Vision
Modern, sozial, leistbar: Es ist möglich - Bastelhit Mietrecht
Einfach, transparent, leistbar: Eine grundlegende Reform des Mietrechtsgesetzes steht für 2024 auf
dem Programm. Ob der große Wurf gelingen kann, darf jedoch bezweifelt werden. - Massives Heim-Weh
Warum das Dach über dem Kopf politisch ist - Epizentrum der Rendite-Gier
Über das Politikum Tiroler Immobilienmarkt - Wohnrecht gegen Marktfreiheit
Nationalratswahlkampf und Mieter:innenschutz 1923 - Verteilungsspirale nach oben stoppen
Das letzte Wort hat Barbara Teiber
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