Der globalisierte Markt kennt nur Angebot und Nachfrage, wenn man ihn nicht zähmt, kommen Menschen unter die Räder – oder wie es Hans Magnus Enzensberger beschreibt: „Selbst in reichen Gesellschaften kann morgen jeder von uns überflüssig werden. Wohin mit ihm?“ Neben der Zähmung des Marktes müssen wir in der Angst, die eine taumelnde und überhitzte Welt erzeugt, lernen zu bestehen.
Wenn die Gesellschaft nur ständiges Wachstum kennt
Der tschechische Ökonom Tomáš Sedláček konstatiert: „Ich habe noch immer nicht das gefunden, wonach ich giere!“ Er beschreibt unsere Gesellschaft als eine, die nicht nur nicht weiß, wie sie Zufriedenheit erreichen könnte, sondern in der das nicht einmal besonders wünschenswert wäre, weil sie nur ständiges Wachstum kennt. Die dadurch entstehende Angst entsolidarisiert, schafft eine Atmosphäre der Rivalität und des Populismus. Angst und Wut waren noch nie gute Ratgeber, in Solidarität zusammenstehen schon! Offensichtlich steht die Menschheit in Bezug auf Klimanotstand und Erderwärmung vor der größten Herausforderung seit Generationen.
Wenn wir zukunftsfähig werden wollen, müssen wir statt einem „freien Markt“ einen „fairen Markt“ schaffen, der eine neue Balance zwischen einem fairen Wettbewerb, einem gerechten Ordnungsrahmen im Sozialstaat und dem Schutz der Umwelt gewährleistet. So können wir von einer „Zivilisation des Raubbaus“ zu einer „Zivilisation der Nachhaltigkeit“ gelangen! Während andere freie Märkte und Deregulierung fordern, schaffen wir Netzwerke der Solidarität: Weil die Rettung des Klimas keine Einzelaktion ist, sondern eine grundlegende Veränderung unseres Denkens und Handelns erfordert, nehmen wir diese Herausforderung couragiert an. Auch dafür braucht es Gewerkschaften!