Der Kampf um die Arbeitszeit ist so alt wie die Arbeiter*innenklasse: Im 18. Jahrhundert folgte auf die Leibeigenschaft die Lohnabhängigkeit, mit 16-stündigen Arbeitstagen. Viele Verbesserungen konnten die Gewerkschaften seither durchsetzen – doch seit der letzten gesetzlichen Arbeitszeitverkürzung sind mittlerweile 35 Jahre vergangen. Zeit also für eine neue! Doch genau das wollen „die da oben“, die wirtschaftlich Mächtigen, verhindern…
Wieso ist Österreichs Wirtschaft nicht zusammengebrochen, als Kreisky mit Unterstützung des ÖGB Anfang der Siebziger Jahre die Arbeitszeit dramatisch reduzierte? Wie ist eine Arbeitszeitverkürzung heute argumentierbar? Worauf genau muss geachtet werden, wenn die 4-Tage-Woche im Gespräch ist?
Das und vieles andere bespricht Journalist und Autor Michael Mazohl mit der Soziologin Bettina Stadler von FORBA und Martin Müller, Arbeitsrechtsexperte im ÖGB. Natascha Stroble analysiert die rhetorischen Tricks, mit denen die schwarz-blaue Regierungskoalition die Einführung des 12-Stunden-Tags gegen den Widerstand der Gewerkschaften argumentierte.
Mehr zum Thema „Arbeitszeit“ im Klassenkampf schreiben die Autor*innen in ihrem Buch.
Buchtipp!
Klassenkampf von oben
Angriffspunkte, Hintergründe und rhetorische Tricks
von Natascha Strobl Michael Mazohl
ISBN: 978-3-99046-464-9
ÖGB-Verlag
268 Seiten
Erscheinungsdatum: 11.11.2022
Natascha Strobl ist Politikwissenschaftlerin aus Wien. Sie beschäftigt sich mit politischer Sprache, insbesondere der extremen Rechten. Für „Radikalisierter Konservatismus“ (Suhrkamp 2021) hat sie den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch des Jahres gewonnen. Auf Twitter liefert sie Ad-hoc-Analysen zu rechtsextremen (Sprach-)Strategien und wird von über 170.000 Menschen gelesen. Sie publiziert in zahlreichen Zeitungen und Magazinen, darunter „Die Zeit“, „Der Standard“ und „Dagens Nyheter“.
Michael Mazohl studierte Digitale Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Im ÖGB-Verlag entwickelte er Kampagnen für die Arbeiterkammer, den ÖGB, die Gewerkschaften und andere Institutionen. Zudem arbeitete er als Journalist und Pressefotograf für nationale und internationale Magazine. Drei Jahre zeichnete er als Chefredakteur für das Magazin „Arbeit&Wirtschaft“ verantwortlich und führte das Medium in seine digitale Zukunft.