Pflegeassistent:in
Tätigkeit: Pflegeassistent:innen betreuen einerseits pflegebedürftige Menschen und unterstützen andererseits höher qualifizierte Pflegekräfte sowie Ärzt:innen. Sie kümmern sich dabei um die Körperpflege und Ernährung von Patient:innen, sind zuständig für Basismobilisierung, dokumentieren durchgeführte Pflegemaßnahmen, warten, reinigen und desinfizieren Behelfe.
Einsatzgebiete: Pflegeassistent:innen arbeiten sowohl in Krankenhäusern als auch in Langzeitpflegeeinrichtungen, in Tageszentren, der Hauskrankenpflege und in Senior:innen-Wohngemeinschaften.
Ausbildung: Einjährige Vollzeitausbildung, Voraussetzungen sind der Pflichtschulabschluss, Deutschkenntnisse auf dem Level B2, ein Alter von 17 Jahren.
Entlohnung: Das Einstiegsgehalt (Vollzeit) liegt bei etwas über 2.100 Euro brutto, differiert aber etwas je nach Kollektivvertrag (KV). Es beträgt beispielsweise im KV des Fonds Soziales Wien 2.185,17 Euro, im KV der Sozialwirtschaft Österreich 2.122,00 Euro und im KV der Caritas 2.168,80 Euro. Dazu kommen aber meist noch Nacht- oder Wochenendzulagen.
Pflegefachassistent:in
Tätigkeit: Auch Pflegefachassistent:innen betreuen pflegebedürftige Menschen und unterstützen diplomierte Pflegepersonen und Ärzt:innen. Im Vergleich zu Pflegeassistent:innen haben sie etwas mehr Kompetenzen. Sie dürfen beispielsweise auch Blut abnehmen, Katheter setzen oder Infusionen anhängen.
Einsatzgebiete: Pflegefachassistent:innen arbeiten sowohl in Krankenhäuern als auch in Langzeitpflegeeinrichtungen, in Tageszentren, der Hauskrankenpflege als auch in Senior:innen-Wohngemeinschaften.
Ausbildung: Zweijährige Ausbildung (für Pflegeassistent:innen einjähriger Aufbaulehrgang). Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 17 Jahren, Pflichtschulabschluss und, wie auch für Pflegeassistent:innen, gute Deutschkenntnisse. Die Ausbildung wird inzwischen aber auch als fünfjährige Schulform mit Matura angeboten („Pflege mit Matura“).
Entlohnung: Das Einstiegsgehalt liegt bei knapp unter 2.300 Euro brutto (KV der Sozialwirtschaft Österreich: 2.278,30 Euro, KV der Caritas: 2.279,10 Euro). Dazu kommen Nacht- und Wochenendzulagen.
Diplomierte:r Gesundheits- und Krankenpfleger:in
Tätigkeit: Diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger:innen arbeiten eng mit Ärzt:innen und anderen Pflegekräften zusammen.
Einsatzgebiete: Sie arbeiten in Spitälern, Pflegewohnhäusern, Hospizeinrichtungen oder betreuen Wohngemeinschaften. Durch Zusatzausbildungen können sie sich zudem spezialisieren, um zum Beispiel in der Intensivpflege, in der psychiatrischen Pflege, der Kinderintensivpflege, der Pflege im Operationsbereich oder im Wundmanagement eingesetzt zu werden.
Ausbildung: Dreijähriges Fachhochschulstudium. Voraussetzungen sind Matura, Berufsreifeprüfung oder bereits absolvierte Berufsausbildungen wie zum Beispiel Pflegefachassistenz, Masseur:in, Orthopädietechniker:in, Optiker:in plus Zusatzprüfungen (etwa Biologie und Umweltkunde, Deutsch und Englisch auf Maturaniveau).
Entlohnung: Das Einstiegsgehalt liegt bei rund 2.500 Euro brutto, differiert aber je nach Kollektivvertrag (KV Fond Soziales Wien: 2.689,05 Euro, KV Sozialwirtschaft Österreich: 2.443,30 Euro, KV Caritas: 2.564,80 Euro). Wie in beinahe allen Pflegeberufen gibt es auch hier Nacht- und Wochenendzulagen.
Management/Verwaltung
Tätigkeit: Leitende Aufgaben im Management und der Verwaltung.
Einsatzgebiete: Sie können in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen arbeiten, aber auch generell in der Gesundheitsverwaltung von Gemeinden.
Ausbildung: Viersemestriger Masterstudiengang Pflegewissenschaft (wird sowohl an Fachhochschulen als auch Universitäten angeboten). Universitär gibt es darauf aufbauend auch ein dreijähriges Doktoratsstudium der Pflegewissenschaft. Voraussetzung für das Masterstudium ist ein Bachelor-Abschluss zum:r diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger:in.
Entlohnung: je nach vorheriger Berufserfahrung.
Sonderfall 24-Stunden-Betreuer:innen
Sie werden im allgemeinen Pflegediskurs zu den Pflegekräften gezählt, sind aber im Grunde Betreuer:innen und keine ausgebildeten Pflegekräfte. Sie bleiben jeweils zwei Wochen durchgehend 24 Stunden bei der Person, die sie betreuen, und werden dann von einer:m Kolleg:in abgelöst. Das Gros der 24-Stunden-Betreuer:innen kommt aus dem Ausland, derzeit vor allem aus Rumänien, der Slowakei sowie Ungarn und Kroatien.
Tätigkeit: Betreuung von pflegebedürftigen Personen, Hilfe im Haushalt, bei Körperpflege und Nahrungszubereitung, einfache Pflegeleistungen wie Medikamentengabe oder Verbandswechsel.
Einsatzgebiete: Die Betreuung findet im Haushalt der zu betreuenden Person statt.
Ausbildung: Es ist keine formale Ausbildung vorgeschrieben.
Entlohnung: 24-Stunden-Betreuer:innen werden meist über Agenturen vermittelt und üben ein freies Gewerbe aus. Sie sind also zu einem überwiegenden Teil nicht angestellt. Die Tagessätze variieren zwischen 40 und 80 Euro. Die zuständige gewerkschaftliche Initiative vidaflex spricht bei 40 Euro von Dumpingpreisen und fordert Mindestsätze ab 70 Euro täglich.