Schattenseiten der Fußball-WM

Zu tödlichen Unfällen bei Bauarbeiten und Zwangsvertreibungen von etwa 250.000 Menschen – wie in Katar – kam es bei den Vorbereitungen zur Fußball-WM in Brasilien. Gewerkschafter Nilson Duarte Costa und Anthropologin Leila Regina da Silva berichteten über ihre Erfahrungen bei einer Veranstaltung im ÖGB.

Costa organisiert die BauarbeiterInnen am Bau des bekannten Maracanã-Stadions und weiß: „Der Wettbewerb und Profitanspruch einiger Firmen führen dazu, dass Bauunternehmen Kosten reduzieren, indem sie billiges und schlechtes Material kaufen. Das hat negative Auswirkungen auf die Sicherheit der ArbeiterInnen.“ Auch Frauen sind einer hohen Gefahr ausgesetzt. „Viele werden in schlecht bezahlten Jobs ausgenutzt und sexuell ausgebeutet, weil sie im Ausland als touristische Attraktion vermarktet werden“, erzählt da Silva. „Auch sind Frauen von Räumungen im Zuge der WM und Veränderungen im städtischen Raum am stärksten betroffen. Sie sorgen für die soziale Interaktion, treffen sich mit Freundinnen, wechseln sich mit Nachbarinnen in der Kinderbetreuung ab, damit jede die Möglichkeit hat, arbeiten zu gehen.“

Im Rahmen des Projekts „Nosso Jogo“ setzen sich NGOs, Gewerkschaften und Initiativen dafür ein, dass Fair Play nicht nur auf dem Rasen, sondern auch auf einer globalen, gesellschaftlichen Ebene zu gelten hat. Die Petition „Für bindende Menschenrechtsstandards bei Sportgroßevents“ kann auf www.nossojogo.at unterschrieben werden.

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 5/14.

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