Iran: Busfahrer-Gewerkschafter in Haft

Reza Shahabi, Kassier der Gewerkschaft des Teheraner Busunternehmens „Sherkat-e Vahed“, wurde im Juni 2010 festgenommen und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Er befindet sich in einem sehr schlechten Gesundheitszustand und machte mit mehreren Hungerstreiks auf seine Situation aufmerksam. Auf seine im Februar 2012 geäußerte Klage über eine einseitige Lähmung reagierten die Behörden erst Ende April 2012 und überstellten ihn in ein Spital. Es ist unklar, ob er adäquate medizinische Versorgung erhält. Die Gewerkschaft des Teheraner Busunternehmens „Sherkat-e Vahed“ wurde nach der islamischen Revolution 1979 verboten, konstituierte sich nach einer Gesetzesänderung (Zulassung von Gewerkschaften) 2004 als erste unabhängige Gewerkschaft des Irans neu. Seither sind ihre Mitglieder, insbesondere die Führungsmitglieder, im Visier der Behörden; einige wurden verhaftet. Den iranischen GewerkschafterInnen wurde verboten, den 1. Mai 2012 zu feiern. In Teheran wurde der 1. Mai in einer Sporthalle abgehalten. In Sanandaj (Provinz Kurdestan) versammelten sich Menschen mit dem Slogan „Wir sind ArbeiterInnen, wir sind hungrig“ auf der Straße; die Versammlung wurde von Sicherheitskräften zerschlagen. Appellieren Sie bis 20. Juni 2012 an die iranischen Behörden und fordern Sie die Freilassung von Reza Shahabi und Zabihollah Bagheri.

Info: gewerkschafterinnen.amnesty.at 

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 05/2012.

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