59 HoffnungsträgerInnen

Forschung an Grundlagen für neue Therapieansätze für Schmetterlingskinder, eine Analyse der Auswirkungen von Geld- und Fiskalpolitik auf die Arbeitslosigkeit – oder eine Arbeit über die gestalterischen Möglichkeiten von Menschen mit Borderline-Persönlichkeit: Das sind nur drei Beispiele für die Arbeiten von insgesamt 59 jungen WissenschafterInnen und KünstlerInnen, an die der Theodor-Körner-Fonds 2008 eine finanzielle Starthilfe vergab. Die Förderung ermöglicht, dass die PreisträgerInnen ihre Arbeit fortsetzen können. Die Preise verlieh AK-Präsident Herbert Tumpel Ende Februar an der Universität Wien. Zusätzlich vergab die Stadt Wien vier Spezialpreise.

Schmetterlingskinder

Eva Murauer z. B. bekommt im Bereich Medizin, Naturwissenschaften und Technik Förderung für Forschungsarbeiten für neue Therapieansätze für sogenannte »Schmetterlingskinder«. Dahinter verbirgt sich die schmerzhafte, bis dato unheilbare Erbkrankheit Epidermolysis Bullosa. Sie macht die Haut viel verwundbarer. Murauer bedient sich bei ihrer Arbeit einer vielversprechenden Technik, um eine heilende Gentherapie zu entwickeln.

Mit Hilfe der sogenannten »Genschere« soll das für die Krankheit verantwortliche fehlerhafte Gen in den Hautzellen repariert werden.

Vermeidung von Manipulation

Im Bereich Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wird neben anderen eine Untersuchung von Simon Dominik Sturn über den Einfluss von Geld- und Fiskalpolitik auf die strukturelle Arbeitslosigkeit ausgezeichnet, ebenso die Arbeit von Jeanette Müller, die die Bedeutung von Vertrauen für einzelne AkteurInnen in Innovationsnetzwerken untersucht, sowie Robert Schorn, der die Gefahren und Möglichkeiten zur Vermeidung der Manipulation von KonsumentInnen analysiert.

Förderungspreise im Bereich Geistes- und Kulturwissenschaften gehen z. B. an Dagmar Weidinger, die sich in ihrer Arbeit an den gestalterischen Ausdruck von Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung annähert.

Ausgezeichnet wurde auch Nadja Danglmaier, »Orte der nationalsozialistischen Gewalt in Klagenfurt«, Thomas Riegler für seine Arbeit zu Terrorismus 9/11 und Christian Stiegler für »Gegen den Strich«, einem Überblick über die literarischen Komponenten zeitgenössischer deutscher Songtexte von 1970 bis zur Gegenwart.

Preise aus dem Bereich Kunst und Kultur gingen beispielsweise an: Bettina Galvagni für ihre Arbeit über die Wiener Geigerin Alma Rosé, die Leiterin des Frauen-Orchesters von Birkenau, Paul Divjak für sein Theaterstück die »Müllinsel« oder Katharina Gruzei für ihre fotografische Arbeit »Women and Space«. Einer der vier Spezialpreise der Stadt Wien ging an Gudrun Wolfsgruber, die die Gedächtnis- und Erinnerungskultur von Fürsorgerinnen und SozialarbeiterInnen in der Wiener Jugendwohlfahrt untersucht. 

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Alle Infos zum Theodor-Körner-Fonds
www.wien.arbeiterkammer.at/www-3377.html

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Dieser Artikel erschien in der Ausgabe .

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