Was uns Steueroasen kosten

Steueroasen erfreuen sich nach wie vor größter Beliebtheit. Lange Zeit war nicht bekannt, wie viel Geld tatsächlich auf den Cayman Islands und Co. gehortet wird.
Nun hat der französische Wirtschaftswissenschafter Gabriel Zucman, Assistent Professor an der London School of Economics, nachgerechnet. Seine wichtigsten Ergebnisse, publiziert unter dem Titel „Steueroasen. Wo der Wohlstand der Nationen versteckt wird“, hat er bei seiner Buchpräsentation in der AK Wien kurz skizziert.
Das weltweite private Finanzvermögen – also Bankguthaben, Spareinlagen, Aktien und Anleihen, Anteile an Investmentfonds und Versicherungsverträge von Privatpersonen abzüglich der Schulden – beträgt 73.000 Milliarden Euro. Davon lagern acht Prozent in den diversen Steueroasen, in Summe also 5.800 Milliarden Euro. Um diese Summe vorstellbar zu machen: Nimmt man an, dass der Bau eines Einfamilienhauses rund 400.000 Euro kostet, könnte man mit diesem Geld 14,5 Millionen Einfamilienhäuser bauen. Dabei handelt es sich sogar noch um eine Minimalschätzung, da Zucman etwa Bargeld, das in den Bankschließfächern liegt, nicht berücksichtigt.
Den Staaten rund um den Erdball entstehen dadurch unerträglich hohe Steuerverluste, nämlich weltweit 130 Milliarden Euro im Jahr. Viele Budgetlöcher könnten mithilfe dieser Summe ganz rasch gestopft werden.

Die Veranstaltung können Sie hier nachsehen:
tinyurl.com/me2n4ba

Von

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 1/15.

Schreiben Sie Ihre Meinung an die Redaktion
aw@oegb.at

Du brauchst einen Perspektivenwechsel?

Dann melde dich hier an und erhalte einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.



Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder. Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.