AK: Gesundheitsgefahr Ungleichheit

Deutlich mehr Menschen mit Migrationshintergrund klagen über „erhebliche Schmerzen im letzten Jahr“. Eine aktuelle Studie des Gesundheitsministeriums und der AK zeigt: Während dies bei 34 Prozent der Frauen und 34 Prozent der Männer ohne Migrationshintergrund zutrifft, liegt die Zahl bei Männern mit Migrationshintergrund bei 41 Prozent und bei Frauen bei 44 Prozent. Deutliche Unterschiede gibt es bei der Prävention: So nutzten etwa 70 Prozent der Frauen über 40 Jahre ohne Migrationshintergrund die Mammografie, bei den Frauen mit Wurzeln in der Türkei oder im ehemaligen Jugoslawien waren es nur 52 Prozent.
Zentral seien entsprechende Aus- und Weiterbildungsangebote für die Beschäftigten der Gesundheitsberufe, so AK-Präsident Rudi Kaske: Ansätze zu mehr Diversität im Gesundheitswesen gibt es bereits. „Solche Initiativen brauchen mehr Unterstützung und wir müssen jetzt den nächsten Schritt tun: mehr Studien zum Thema, die gesammelten Erfahrungen auswerten und dann eine umfassende Diversitätsstrategie für alle Beteiligten entwickeln“, so Kaske.
„Wer weniger verdient, hat weniger Zeit und Geld, um etwas für seine Gesundheit zu tun, und ist häufig auch noch im Beruf durch harte Arbeit besonders belastet“, sagt Kaske. „Das gilt gerade auch für Migrantinnen und Migranten, von denen viele eher zu den unteren Einkommensgruppen gehören“, so Kaske. „Wirksame Gesundheitsvorsorge fängt deshalb vor allem bei der Beseitigung von sozialer Ungleichheit an“, so der AK-Präsident.

Mehr Infos unter:
tinyurl.com/p8oxkbu

Von

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe Arbeit&Wirtschaft 1/15.

Schreiben Sie Ihre Meinung an die Redaktion
aw@oegb.at

Du brauchst einen Perspektivenwechsel?

Dann melde dich hier an und erhalte einmal wöchentlich aktuelle Beiträge zu Politik und Wirtschaft aus Sicht der Arbeitnehmer:innen.



Mit * markierte Felder sind Pflichtfelder. Mit dem Absenden dieses Formulars stimme ich der Verarbeitung meiner eingegebenen personenbezogenen Daten gemäß den Datenschutzbestimmungen zu.