Digitalisierung ist ein sehr weit gespannter Begriff. Häufig wird er jedoch nicht im ursprünglichen Kontext verwendet, der das Umwandeln von analogen zu digitalen Medien meint. Vielmehr wird in diesem Zusammenhang oft auf die digitale Revolution Bezug genommen, also den technologischen Fortschritt, der viele unserer Lebensbereiche betrifft.
Neue Entwicklungen?
Digitalisierung ist jedoch kein neuer Trend. Dennoch gibt es immer wieder neue Entwicklungen, die von der Forschung und Entwicklung vorangetrieben werden:
Künstliche Intelligenz:
Von künstlicher Intelligenz (KI) spricht man dann, wenn bestimmte Entscheidungsstrukturen des Menschen nachgebildet werden, um mithilfe von Algorithmen computerbasiert eigenständig Probleme zu bearbeiten. Dafür muss eine gewisse Lernfähigkeit der Maschinen gegeben sein. Künstliche Intelligenz kann daher als Automatisierung intelligenten Problemlösungsverhaltens verstanden werden.
In den meisten Anwendungen kommt heutzutage die sogenannte „schwache KI“ zum Einsatz. Dabei werden konkrete Problemstellungen des menschlichen Denkens in Einzelbereichen durch die Simulation intelligenten Verhaltens mittels Mathematik und Informatik gemeistert.
Im Vergleich dazu geht die „starke KI“ noch einen Schritt weiter und hat zum Ziel, eine Intelligenz zu schaffen, die das menschliche Denken mechanisieren soll. Dieses Vorhaben bleibt jedoch nach wie vor eine Vision. Denn um menschliches Denken komplett nachzubauen, müsste die künstliche Intelligenz auch Gefühle wie Freude, Liebe, Angst und Hass besitzen, und eine derartige Simulation ist bisher noch Zukunftsmusik.
In den meisten Software-Lösungen steckt heutzutage bereits künstliche Intelligenz.
Was man jedoch klar sagen muss: In den meisten Software-Lösungen steckt heutzutage bereits künstliche Intelligenz. Sie ist nicht immer als solche erkennbar, aber denken wir beispielsweise an Spamfilter, die kontinuierlich lernen, welche E-Mails unerwünscht sind und somit aus unseren Posteingängen entfernt werden. Zudem gibt es Sprachassistenten wie „Siri“ und „Alexa“. Aber automatisch heißt nicht zwangsläufig auch intelligent – KI zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass selbstständig Muster erkannt werden können, die der kontinuierlichen Verbesserung dienen.
Robotik:
Während künstliche Intelligenz als solche nicht sichtbar ist, weil es sich um Software-Anwendungen handelt, setzt die Robotik – oder auch Robotertechnik – auf die Interaktion mit der physischen Welt. Dabei kommen unter anderem Sensoren und Aktoren zum Einsatz. Die Entwicklung von Robotern blickt bereits auf eine lange Geschichte zurück. Mittlerweile gibt es die unterschiedlichsten Arten von Robotern: Industrieroboter, Forschungsroboter, Nanoroboter, Serviceroboter und noch viele mehr.
Chatbots:
Gefahren der Digitalisierung
- durch den Einsatz versteckter Kameras
- durch das Abhören von Telefonaten
- durch das Mitlesen von E-Mails
Aus technischer Sicht ist praktisch alles möglich, was aber nicht bedeutet, dass die Vorgehen auch ethisch korrekt bzw. in einigen Fällen auch legal sind. Zwar zieht die Judikatur nach und verschärft die Bestimmungen rund um den Datenschutz, jedoch wird es vermutlich noch dauern, bis die klare Unterscheidung zwischen Bespitzelung, Abhören und Überwachung auf der einen Seite und effektiver Leistungskontrolle auf der anderen Seite von allen gemeistert wird.
Entlastungschancen der Digitalisierung
Neben all den negativen Auswirkungen der Digitalisierung bringt sie jedoch auch gute Aspekte. So ist die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie durch das Remote-Arbeiten ein Stück weit leichter geworden. Wer für die Arbeit lediglich einen Computer oder Laptop benötigt, kann diese Tätigkeiten theoretisch von überall verrichten. Viele Firmen bieten bereits diverse Home-Office-Regelungen an. Meist auf einzelne Tage pro Woche oder Monat beschränkt, sorgt das Arbeiten von zu Hause dafür, dass Beschäftigte Zeit sparen können. Zeit, die sonst durch den mehr oder weniger langen Arbeitsweg wegfällt, kann so für die Familie genutzt werden.
Digitalisierung kann Beschäftigte jedoch auch entlasten.
Man kann die sich weiter entwickelnden Technologien also durchaus zum Vorteil der Beschäftigten nutzen, wie beispielsweise auch durch den Einsatz eines Industrieroboters, der den Menschen bei Arbeiten in gefährlichen oder unzumutbaren Umgebungen entlastet.
Die Frage um die Arbeitsplätze
Oft geht es beim Einsatz neuer Technologien jedoch auch um die Frage nach dem Arbeitsplatz: Nehmen uns die Roboter unsere Arbeitsplätze vor allem in der Industrie weg? Wenn künstliche Intelligenz unsere Arbeitsplätze einnimmt, wozu braucht es uns dann überhaupt noch? Wichtig ist: Man muss die technischen Entwicklungen in die richtige Perspektive rücken. So ergeben sich beispielsweise neue Arbeitsplätze, denn eine Nebenerscheinung der Digitalisierung und Automatisierung ist die Instandhaltung. Auf lange Sicht wird es nicht so sein, dass Arbeitsplätze aufgrund der Automatisierung verloren gehen. Sie werden sich lediglich verlagern, und dafür wird es oft Umschulungen und berufliche Weiterentwicklung brauchen. Und eine gewisse Weitsicht.