rlaub wie damals – doch damals, nach dem ersten Weltkrieg, konnte sich kaum jemand Urlaub leisten. Man war vor der sukzessiven Verbesserung der Wirtschaftslage nicht motorisiert, hatte nicht die finanziellen Ressourcen und überhaupt war vieles schwierig. Flugreisen waren unverhältnismäßig teuer, aber warum so weit in die Ferne schweifen? Auch Österreich hatte und hat viel zu bieten. Und da kam die Idee der Urlaubsheime sowie Kinder- und Jugenderholungsheime auf. Ziel war es, den Gewerkschaftsmitgliedern vergünstigte Urlaube anzubieten bzw. ihnen den Urlaub überhaupt erst zu ermöglichen.
Mit dem Zug in den Urlaub
In einer Zeit, in der Autos in der Bevölkerung noch nicht weit verbreitet waren, stellte der Zug das bevorzugte Verkehrsmittel dar, um zur gewünschten Urlaubsdestination zu kommen. Während man heute seine Koffer packt und meist individuell zum Flughafen fährt, stellte damals bereits die Abreise ein Ereignis dar. Man traf sich beim Zug und wurde von seinen Liebsten in die Ferien verabschiedet.
Urlauben nach persönlichen Vorlieben
Manche zog es zu Wanderungen auf den Berg. Andere verwandelten sich in Badenixen. Oder man saß beim Zelten zusammen, grillte und musizierte. Flanieren und relaxen zählte ebenfalls zu beliebten Entspannungstätigkeiten, genauso wie das bewusste Zeitverbringen mit den Kindern.
Das Feriendorf am Maltschacher See
Eines der beliebten Feriendörfer lag am Maltschacher See bei Feldkirchen in Kärnten. Einem großzügig angelegten Kärntner Bauerndorf nachempfunden, ist die Anlage ideal für Familien. Egal, ob planschen im kühlen Nass oder Abenteuer und Ausflüge im umgebenden Wald, oder Veranstaltungen wie Kinderzirkus, Kinderwanderungen, Kasperltheater und Wettbewerbe – da war für jedes Kind etwas dabei. Wiesen, die teilweise bis zum Seeufer reichten, luden außerdem zum Camping ein.
Kinder- und Jugendheime
In Kinder- und Jugendheimen wurde auch der jüngeren Generation einiges geboten. Aus allen Ecken des Landes kam man zusammen, um gemeinsam Spaß zu haben, sich auszutauschen und die Zeit in der Natur zu genießen. Dafür wurden nicht nur die schönsten Ecken des Landes ausgewählt, sondern auch die unterschiedlichsten Aktivitäten angeboten.
Entwicklung des Urlaubsanspruches
Heute haben wir Anspruch auf fünf Wochen Urlaub pro Jahr. Doch das war nicht immer so. Bis 1973 betrug das jährliche gesetzliche Urlaubsausmaß lediglich zwei Wochen. Jedoch haben sich hier die Gewerkschaften stark gemacht, sodass es zahlreiche Kollektivverträge gab, die günstigere Regelungen vereinbart hatten. Obwohl der gesetzliche Urlaubsanspruch damals nur zwei Wochen vorsah, konnte dieser Dank des 1964 abgeschlossenen Generalkollektivvertrags auf einen dreiwöchigen Mindesturlaub erhöht werden. Die vierte Urlaubswoche kam 1977 hinzu, die fünfte seit 1986. Aufgrund der gestiegenen Anforderungen, der beschleunigten, globalisierten Abläufe und des erhöhten Drucks wird nun die Forderung nach einer sechsten Urlaubswoche laut. Die Geschichte der Entwicklung des Urlaubsanspruches lässt sich ganz gut mit Hilfe der damaligen Urlaubsplakate nachvollziehen: